Paul Ahrens
1. Vorsitzender
Markus Schnurpfeil
Stellvertreter
Christian Zühlsdorff
Kassierer
Oben ist oben, unten ist unten, die Südstadt ist die Südstadt, und die Nordstadt ist die Nordstadt - so einfach könnte die Welt sein.
Nicht so in Bonn.
Hier heißt die Südstadt zwar Südstadt, die innere Nordstadt aber "Altstadt".
Zu Unrecht, meinen viele, schließlich ist die Altstadt mit kaum mehr als 100 Jahren noch recht jung.
Münster, Markt und Sternstraße sind viel älter, sogar mittelalterlich, also: die Altstadt.
Für ältere Bonner wiederum ist das ehemalige mittelalterliche Arbeiterviertel, die so genannte "Kuhl", die einzig wahre Altstadt:
Sie lag nördlich der jetzigen Kennedybrücke zwischen Theaterstraße, Kölnstraße und Rhein, bis sie von Bomben zerstört und neubebaut wurde.
Nur noch die Stiftskirche, bis heute "de kuhle Dom" genannt, zeugt von ihrer
Existenz.
Fragt man aber einen Durchschnittsbürger "Wo ist die Altstadt?", lautet die Antwort "Hinterm Stadthaus!", und das vermutlich seit den 70er-Jahren, als die Bonner
Gastronomen den Schulterschluss mit den Altstädten in Köln und Düsseldorf suchten.
Den Bürger kümmert die historische Korrektheit wenig - Hauptsache, man weiß, was gemeint ist:
Die Innenstadt ist die City, die ursprüngliche "Kuhl" gibt's nicht mehr und die
Altstadt liegt eben nördlich vom Stadthaus.
Also nennen auch wir das erst 100 Jahre alte Handwerks- und Bürgerviertel im Norden Bonns "Altstadt". Im engeren Sinne umfasst unsere Altstadt das Gebiet zwischen
Stadthaus, Bornheimerstraße, Kaiser-Karl-Ring und Kölnstraße, im Weiteren sind auch angrenzende Bereiche und das ehemalige Römerlager mit eingeschlossen.
Und die historische Korrektheit? Nun ja, das ehemalige Römerlager am Rande der Altstadt, quadratisch am Rhein gelegen und zielsicher von der Heerstraße angesteuert, ist schließlich ohne Zweifel die erste und älteste Anlage der Stadt -
die immerhin 2.000 Jahre alte Altstadt.